Donnerstag, Mai 26, 2011

Trendkrise heute: Vegetarier

Zugegeben - sie haben es nicht leicht.

Waren es früher die "Körnerfresser", die mit Strickpulli (gerne auch im Sommer) bekleidet nicht müde wurden, den Hochgesang der alternativen Ernährung zu zelebrieren, sind es mehr und mehr Menschen wie Du und ich, die aus unterschiedlichster Motivation dem Fleischgenuss entsagen.

Unter ethischen, religiösen oder gesundheitlichen Aspekten ist Vegetarismus gelebte Praxis - für manchen Wellenreiter auch einfach nur trendy und chic und schon deshalb ein "must".

Probleme gibt es allerdings speziell in diesen Tagen, da nun erwiesen ist höchstwahrscheinlich ausgerechnet Obst und Gemüse als Schuldige an der diesjährigen Sommerseuche (EHEC) ausgemacht wurden. Im Gegensatz zu den möglichen Pandemieauslösern der letzten Jahre ist es diesmal ausgerechnet die Flora.

Entgegnete man als Allesfresser den Vegetariern früher auch gerne mal mit einem überzeugten "Mein Essen scheisst auf dein Essen" - und alle (inkl. der Vegetarier selbst) reagierten amüsiert ist das heute nicht mehr opportun.

Also lassen wir die Witze über Vegetarier lieber sein.

Übrigens:
Nicht wirklich bewiesen aber hartnäckig gehalten hat sich die Annahme, dass der Begriff "Vegetarier" von den alten Indianern geprägt wurde.
Er bedeutet "zu-dumm-zum-jagen".

Mittwoch, Mai 25, 2011

Wollen wir spazieren stehen?

So ein abendlicher Spaziergang ist entspannend und schafft Ausgleich.
Die frische Luft und das schöne Wetter genießen - herrlich.
Wenn da nicht immer wieder in regelmäßigen Abständen von ca. 100 Meter innegehalten würde. Sei es, um eine biologisch wertvolle Entdeckung am Straßenrand mitzuteilen oder einfach nur um den Blick über die Landschaft schweifen zu lassen.

"Spazieren stehen" nenne ich das.

Dabei ist mir aufgefallen, dass anstelle von "gehen" viel häufiger "stehen" verwendet werden müsste. Das würde die tatsächliche Beschäftigung treffender beschreiben.

Beim Einkaufen in der Stadt zum Beispiel - alle paar Meter trifft man eine bekannte Person, mit der ein kurzer Plausch abgehalten wird. Falls später jemand fragt, wie das Wochenende so war, kannst man wahrheitsgemäß antworten:
"Ich war in der Stadt ein bisschen bummeln stehen."

Oder die beiden älteren Damen im Schwimmbad.
Mit Gummibademütze auf dem Kopf und einer Schwimmnudel vor dem Bauch verharren sie regungslos im Nichtschwimmerbecken - die Wasserlinie knapp unterhalb der Gürtellinie.
"Na Frau Müller lange nicht gesehen. Wie geht es Ihnen denn ... bla bla bla ..."
"Ja wissen Sie ... bla bla bla ... ein bisschen Bewegung muss schon sein ...".

"Sie haben absolut Recht. Mann sollte eigentlich viel öfter schwimmen stehen."


Now listening to:
The Clash - Should I stay or should I go now?

Sonntag, Mai 22, 2011

Reise in die Vergangenheit

Hunderte Kilometer lang nachgedacht und dennoch zögern an der Tür.
Seit 18 Jahren kein Wort gewechselt - getrennte Wege gewählt und gegangen.

Erst ein flüchtiger Blick - im zweiten Anlauf zitternd den Schritt gewagt.

Seine Hände zu alt - Arme und Beine zu schwach. Gefangen im eigenem Körper.
Der Blick leer und keine Chance die Gedanken und Gefühle mitzuteilen.
Zu jung für diesen Zustand - das Schicksal ist gnadenlos.

Ein paar wenige Momente der Verständigung - ohne Worte und Gesten.
Die Vergangenheit vergeben und verziehen - keine Hoffnung, keine Zukunft.

Der Abschied - für immer.

Freitag, Mai 20, 2011

Anruf aus der Vergangenheit

Anrufe aus der Vergangenheit bedeuten selten etwas Gutes.
Im Gegenteil.

Mit Vergangenheit meine ich Menschen, mit denen man seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Oftmals aus gutem Grund - manchmal auch einfach nur der Entfernung geschuldet oder der Tatsache, keine Gemeinsamkeiten zu haben.

Warum auch immer der Kontakt abgebrochen wurde - wird er wieder aufgenommen, dann meist nur, weil schlechte Nachrichten zu übermitteln sind.

Ist wohl eine der Tatsachen im Leben.
Jedenfalls in meinem.